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Technische Details


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Welche Schindel für welche Eindeckung?


  Dacheindeckung Wandbekleidung
Holzart Güteklasse Güteklasse
Buche nicht geeignet 1,2
Eiche 1 1,2
Fichte, Tanne 1²) 1,2
Lärche 1 1,2
Western Red Cedar 1¹) 1,2
Yellow Cedar 1 1,2
¹) bei geringen Anforderungen auch Güteklasse 2
²) nur gespaltene Schindeln geeignet

Welche Schindelform für welche Eindeckung?


  Normalschindel
(Scharschindel)
Zierschindel Legschindel
Eignung Dach + Wand Wand
(Dach in Ausnahmefällen)
Dach
Länge 150 - 600 mm 120 - 400 mm 600 - 800 mm
Breite 60 - 350 mm 50 - 125 mm 80 - 350 mm
Lieferbreite für Dach verschiedene Lieferbreiten gleiche Lieferbreiten verschiedene Lieferbreiten
Lieferbreite für Wand verschiedene Lieferbreiten gleiche Lieferbreiten verschiedene Lieferbreiten

Holzschutz


Langjährige Erfahrungen haben gezeigt, daß Holzschindeln aus den für den jeweiligen Zweck empfohlenen Hölzern bei fachgerechter Montage keine Holzschutzbehandlung brauchen.


Bei unbehandelten Schindeln tritt im Laufe der Jahre eine wetterbedingte Farbveränderung ein. Die Schindeln werden silbergrau bis anthrazitgrau.


Die Lebenserwartung von Holzschindeln liegt je nach Beanspruchung und Dachneigung zwischen 20 und 100 Jahren. Ihre Lebensdauer kann durch bauliche Maßnahmen (Dachneigung, Schindelabstand, Durchlüftung) und durch chemischen Holzschutz nach DIN 68800 verlängert werden. Wir raten aus ökologischen Gründen von einer chemischen Behandlung der Schindeln ab. Wenn die natürliche Verfärbung nicht gewünscht wird, sollten Schindeln für Fassaden mit einem pigmentiertem Holzschutzmittel behandelt werden. Lasuren auf Öl-Basis dringen tiefer ein und sind deshalb anderen Mitteln vorzuziehen. Wann nachbehandelt werden muß, hängt davon ab, wie stark die Schindeln durch Wetter und Luftschadstoffe beansprucht werden.

Brandverhalten


Bei fachgerechter Montage entsprechen folgende Schindeln den Anforderungen hinsichtlich Widerstandsfähigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme bei Bedachung nach DIN V ENV 1187 Prüfverfahren 1:

sibirische Lärchenschindeln, gespalten, gefast, ca. 40 cm u. ca. 50 cm lang

europäische Lärchenschindeln, gespalten, gefast, ca. 40 cm u. ca. 50 cm lang

Alaska-Zedernschindeln, gesägt, gefast "Extraklasse" ca. 15mm stark, ca. 45 cm lang

Alaska-Zedernschindeln, Vorderseite gespalten, Rückseite gesägt, gefast, ca. 45 cm lang

Rot-Zedernschindeln, Vorderseite gespalten, Rückseite gesägt, gefast ca. 45 cm lang

Alaska-Zedernschindeln, Vorderseite gespalten, Rückseite gesägt, gefast ca. 60 cm lang


Zeugnisse für den Nachweis der sog. "Harten Bedachung" erhalten Sie im Bedarfsfall von uns.

Dachneigung


Mindestneigung der Sparren und Aufschieblinge der Traufe:


  • bei zweilagiger Deckung > 71° - 90°
  • bei dreilagiger Deckung > 22° - 90°

Bei Dächern unter 22° Neigung ist ein wasserableitendes, dichtes Unterdach erforderlich. Der Neigungs-Grenzbereich für Holzschindeldeckungen liegt zwischen 14° und 18° der gesamten Dachfläche. Sollten einzelne Dachflächen weniger als 14° geneigt sein, muß der Hinterlüftungskonstruktion und dem Holzschutz besondere Beachtung geschenkt werden, da die Durchfeuchtung der Schindeln bei so flachen Dachneigungen überproportional zunimmt.


Dächer mit geringer Neigung sollten mit längeren Schindeln der Güteklasse 1 gedeckt werden.

Hinterlüftung


Jede Schindeldeckung braucht ständige, gleichmäßige Be- und Entlüftung, damit die Schindeln nach einer Befeuchtung (Regen) möglichst schnell wieder trocknen. Zwischen Unterkonstruktion (Dachschalung und Dachbahnen bei der Dachdeckung, das Mauerwerk bei der Wandbekleidung) und Schindeldeckung muß eine ausreichende Entlüftung durch Konterlatten gewährleistet sein.


Bei einer Dachneigung von 40° bis 90° sollten bei gespaltenen Schindeln die Konterlatten mindestens 24 mm stark sein, bei gesägten Schindeln 30 mm. Bei geringeren Dachneigungen empfiehlt es sich, den Entlüftungsquerschnitt entsprechend zu erhöhen.


Von der Verlegung der Schindeln direkt auf Dachpappe ist abzuraten, da durch fehlende Lüftung Fäulnis entsteht und die Haltbarkeit der Schindeln erheblich reduziert wird.

Reihenabstand


Der Reihenabstand der Schindeln entspricht dem der Witterung ausgesetzten Schindelteil und hängt von der Schindellänge und Dachneigung ab.
(siehe Tabelle)

Schindelbedarf


Der Schindelbedarf ist abhängig von der Länge der Schindel und dem damit verbundenen Reihenabstand.


Aus diesen Werten ergibt sich der Schindelgrundbedarf, das heißt die für die Deckung benötigte Schindelmenge ohne Verschnitt.


Formeln und Berechnungsbeispiele



Zusätzlich benötigte Schindeln, z. B. bei Traufe, First, Ortgang und sonstigen Anschlußlinien sind gesondert zu ermitteln. Außerdem ist der Verschnitt zu berücksichtigen. Er beträgt je nach Größe und Kompliziertheit der Dachkonstruktion oder Wand 3 - 10 %.

Dachdeckung


Unterkonstruktion

Lattung:

In der Praxis haben sich die in der Tabelle aufgeführten Längsquerschnitte für Konterlatten (Längs- und Luftlatten) und Traglatten bewährt. In Sonderfällen ist die Bemessung der tragenden Latten nach DIN 1052 durchzuführen.

Der Achsabstand der Traglatten ist gleich dem gewählten Reihenabstand der Schindeln.
(siehe Tabelle)

Befestigt werden die Traglatten auf den Konterlatten oder Sparren in der Regel mit Drahtstiften nach DIN 1151 oder mit gleichwertigem Verbindungsmaterial wie Schrauben oder Rillennägeln, Klammern, Schrauben usw. Die Drahtstiftgröße richtet sich nach der Lattenstärke und muß der DIN 1052 entsprechen. Bei direkter Befestigung der Latten auf der Tragkonstruktion müssen die Nägel mindestens 2,5 mal so lang sein wie die Lattendicke.

Schalung:

Für die Verlegung von Schindeln werden auch Sparschalungen verwendet. Sie sind besser geeignet als dichte Schalungen. Die Dicke der Schalung richtet sich nach den statischen Erfordernissen ( Berechnung nach DIN 1052). Sie muß jedoch mindestens so stark sein, daß die Schindelbefestigungsmittel ca. 18 bis 25 mm tief eindringen können. Die Holzqualität der Schalbretter muß die Konstruktionsanforderungen erfüllen (mindestens Güteklasse III nach DIN 68365).

Die Schalbretter werden mit mindestens zwei Drahtstiften (nach DIN 1151) oder mit gleichwertigen Verbindungsmitteln, wie zum Beispiel Schraubnägeln befestigt. Die Größe der Drahtstifte richtet sich nach der Brettdicke und muß der DIN 1052 entsprechen.

Schindelgrundbedarf je m² bei max. zulässigem Reihenabstand


  dreilagig ²)
Neigung 22° . 90°
zweilagig ³)
Neigung 71° - 90°
Schindellänge¹)
ca. mm
Reihen-
abstand

ca. mm
Schindelgrund-
bedarf

Bm/m²
Reihen-
abstand

ca. mm
Schindelgrund-
bedarf

Bm/m²
120 35 28,57 50 20,00
150 45 22,22 65 15,38
200 60 16,67 90 11,11
250 75 13,33 115 8,7
300 90 11,11 135 7,41
400 125 8,00 180 5,56
450 140 7,14 200 5,00
500 160 6,25 240 4,17
600 180 5,56 280 3,57
700 220 4,55 330 3,03
800 250 4,00 375 2,67
¹)
Für Zwischenlängen können Reihenabstände geradlinig interpoliert werden. Bei Dächern unter 22° Neigung ist ein wasserableitendes, dichtes Unterdach erforderlich. Bei Dachneigung unter 14° ist der Konstruktion und dem Holzschutz besondere Beachtung zu schenken, da bei so geringen Neigungen die Schindeln stärker durch Feuchtigkeit belastet werden und dadurch schneller altern.
²)
Bei zweilagiger Dachdeckung dürfen nur Schindeln der Güteklasse 1 verwendet werden. Die zweilagige Dachdeckung sollte nur angewendet werden, wenn geringe Anforderungen an die Dichtheit gestellt werden.
³)
Bei Red Cedar, Güteklasse 2 sind die Reihenabstände zu verringern:
Bei Schindellänge 400 mm: Reihenabstand nach obiger Tabelle minus 20 mm.
Bei Schindellänge 450 mm: Reihenabstand nach obiger Tabelle minus 50 mm.
Bei Schindellänge 600 mm: Reihenabstand nach obiger Tabelle minus 100 mm.

Lattung


Abstand der Konterlatten (>= mm) 500 600 800 1000
Konterlattung-Querschnitt 30/50
40/60
30/50
40/60
30/50
40/60
30/50
40/60
Befestigung
am Normalbereich (mm)

am Untergrund
ca. Randbereich (mm)
800

500
800

500
800

500
800

500
Traglattung Querschnitt (mm) 30/50
24/60
30/50
24/60
40/60
30/50
40/60
40/60
Sparschalungsquerschnitt >= 24/80 24/80 24/100 24/120

Befestigungsmittel


Zur Befestigung von Schindeln sind Nägel mit Flachkopf und gerauhtem oder gerilltem Schaft geeignet. Sie müssen feuerverzinkt sein bzw. aus nichtrostendem Stahl nach DIN 17440 hergestellt sein. Für die Befestigung von Schindeln aus Red Cedar (Rot-Zeder) und Eiche sowie von salzimprägnierten Schindeln sind Nägel aus rostfreiem Edelstahl mit rauhem Schaft zu empfehlen. Aber auch Klammern aus nichtrostendem Stahl (z.B. Werkstoffnummer 1.4301 nach DIN 17440) mit einem Mindestdurchmesser von 1,5 mm und einer Rückenbreite zwischen 10 und 12 mm sind geeignet.

Die Befestigungsmittel müssen so lang sein, daß sie ca. 24 mm in die tragende Konstruktion eindringen.

Nagellängen


Bewährte Nagellängen
Schaftstärke ca. 1,8 - 2,5 mm; bei Klammern >= 1,5 mm (Breite 10 - 12 mm)

Schindellänge Nagellänge in mm
für gespaltene Schindeln für gesägte Schindeln
zweilagig dreilagig zweilagig dreilagig
bis 150 mm 30 mm 30 mm 30 mm 30 mm
bis 300 mm 30 mm 40 mm¹) 30 mm 30 mm
bis 450 mm 40 mm¹) 50 mm 30 mm 40 mm¹)
> 450 mm 50 mm 60 mm 40mm 50 mm
Bei Zierschindeln Nagellängen 25 - 35 mm
¹) Bei gerillten, nichtrostenden Stahlnägeln ist eine Nagellänge von 35 mm ausreichend

Befestigung der Schindeln


Jede Schindel wird mit zwei Schindelstiften befestigt. Der Abstand der Nagelstelle vom Schindelrand darf je nach Holzart und Schindelbreite nicht größer sein als 15 - 50 mm. Zu breite Schindeln (einheimische Hözer > 160 mm, Hölzer aus Western Red Cedar > 250 mm) sollten daher geteilt werden.

Die Schindelstifte müssen von der darüber befindlichen Schindelreihe 30 bis 40 mm überdeckt werden. Sichtbare Nagelung ist zu vermeiden.

Die Schindelstifte werden flächenbündig eingeschlagen, aber nur so tief, daß die Holzfaser nicht zerstört wird. Bei zu tief eingeschlagenen Nägeln führt die Quell- und Schwindbewegung zur Lockerung oder Spaltung der Schindel.

Wenn die technische Notwendigkeit besteht, ist auch die Befestigung der Schindel mit Klammern und Nägeln mittels Eintreibgeräten zulässig. Geeignet sind Eintreibgeräte, die speziell für diesen Verwendungszweck konzipiert sind. Wir empfehlen den TC 1650 K.

Fugenausbildung


Bei der Befestigung der Schindel müssen zwischen den Schindeln Abstände vorgesehen werden, die sog. Bewegungsfugen. Die Breite richtet sich nach dem Quell- und Schwindmaß der verwendeten Schindeln, der Einbauholzfeuchte und der zu erwartenden durchschnittlichen Holzfeuchte während der Gebrauchszeit. Je trockener die Schindeln bei der Montage sind, desto breiter sollte die Bewegungsfuge ausfallen. Gebräuchlich sind Fugenbreiten zwischen 1 und 5 mm.

Nehmen Sie im Zweifelsfall Kontakt mit uns auf.

Die Schindelreihen werden versetzt montiert. Die seitliche Fugenversetzung muß mindestens 30 mm betragen.

Verträglichkeit


An Stellen, an denen die Schindeln mit anderen Materialien in Berührung kommen (An- und Abschlüsse), können durch bestimmte Holzinhaltsstoffe Farbveränderungen auftreten. Korrosion der mit dem Holz in Berührung kommenden Materialien ist möglich. Es ist daher wichtig, die Verträglichkeit der vorgesehenen Materialien mit dem verwendeten Schindelholz zu überprüfen. Die unten stehende Tabelle soll Ihnen dabei helfen.

Bei imprägnierten Holzschindeln ist auch die Verträglichkeit der vorgesehenen Materialien für An- und Abschlüsse mit dem Holzschutzmittel zu überprüfen.

Verträglichkeit nicht imprägnierter Holzschindeln mit anderen Materialien

Materialien Eiche Lärche Fichte Buche Western
Red Cedar
Yellow Cedar
Kupfer V V G V V/U V/U
Aluminium
beschichtet
V G G V G/U G/U
Zink U V G V U U
Nichtrostende
Stahle
nach DIN 17 440
G G G G G G
Blei plus V G G G G/V G/V
Bleche verzinkt U U V V U U
Bleche gestrichen V V V V V V

G = gut geeignet
V = Verfärbung durch Korrosion möglich
U = ungeschützt ungeeignet. Mit Schutzanstrichen (laut Herstellerempfehlung) versehen, sind diese Materialien jedoch einsetzbar

Verlegedetails


Die Erklärung aller Verlegedetails - von der Fensterlaibung bis zur Schwenkkehle - würde den Rahmen dieser Kurzinformation sprengen. Wir stellen Ihnen aber gerne Zeichnungen verschiedener Lösungen zur Verfügung, die Sie bei uns anfordern können.